Date: 10.-12.12.10
Spot: Däne Wescoast
Rating: Freitag = ungenügend, weil zu früh dunkel. Keine Chance noch aufs Wasser zu kommen.
Samstag = ungenügend, weil der Sturm kein echtes Surfen möglich machte.
Sonntag = Swell sehr gut, jedoch mit 'nem Minus da es nicht ganz perfekt war.
"Advent Extrem"
Extrem 1: Die Zeit vor dem Trip
Eine extreme Wettervorhersage in der Woche zuvor. Von nur Sturm bis nahezu perfekten Conditions für den Sonntag. Extreme Angst auf keinen bzw. Hoffnung auf einen extrem guten bevorstehenden Surf wechselten sich ab.
Kollegen und Bekannte, die einen für extrem verrückt hielten bei dieser Wetterprognose "extreme Glätte durch überfrierende Nässe" nach Däne zu fahren.
Außerdem muss hier mein extrem langsames "Ich packe meinen Bus und weiß nicht, was ich mitnehmen soll" mit aufgeführt werden.
Extrem 2: Die Anfahrt
Da "Bummel-Börni" sich beim Packen extrem viel Zeit gelassen hat, bin ich erst kurz bevor die Dunkelheit einsetzte losgefahren. Nicht gut! Die Hinfahrt stellte alles in den Schatten, was ich bis dahin auf meinen Touren nach Dänemark mitgemacht habe. Extrem volle Straßen, die durch den leichten Regen sauglatt waren und ab Däne dichtester Nebel mit extrem kurzer Sichtweite auf der ganzen Strecke von unter 50 Metern. Eine zügige Anreise sah anders aus. Erst nach extrem langen nicht enden wollenden 6,5 Stunden erreichte ich den Dünenweg in Klitti, der zur von den Syndikats Jungs angemieteten Hütte führte. Der 200 Meter lange Dünenweg stellte sich als letztes kaum zu überwindendes Hindernis heraus. Die "bergige" Piste machte einen auf "Hahnenkamm" in Kitzbühel. Total vereist! Jeder Hügel war eine Herausforderung für sich. Extreme Angst bei mir, denn so einige Male wäre ich fast steckengeblieben bzw. seitllich von der "Piste" abgerutscht und gegen Holzpfeiler gerutscht. Jedoch meisterte ich mit meinem extrem guten "Fahrkönnen" diese letzte Hürde.
Extrem 3: Die Ankunft - Freitag später Abend
Christoph, der schon extrem früh so gegen Mittag im Fischerdorf angekommen war, hatte es sich mit Maik bereits in unserer Hütte gemütlich gemacht. Maik der kurz vor der Dunkelheit eintraf hatte das letzte Tageslicht für einen extrem ermüdenden Surf genutzt, bei dem er sich drei Wellen auf der Haben-Seite anrechnen konnnte. Jetzt lag "3 Wellen Maik" bereits lange im Bett, so dass ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekam. Der Rest der Crew Jens, Timo und Tom erreichte extrem spät unser Basislager. Nach ein paar "Erfrischungsgetränken" suchten alle gegen 2 Uhr morgens ihre Kojen auf. Die Nacht (auch die kommende) war zumindest für mich extrem hart. Die Ursache lag in einer extrem dünnen Matratze, die ich genauso gut nicht benutzen hätte können. Auauauaua!
Extrem 4: Big and stormy Saturday
Bereits früh informiert, wussten wir dass Samstag ein stürmischer Tag werden sollte.
Der "Blanke Hans" rüttelte bereits in der nacht heftigst an unserem Haus. Glücklicherweise brachte er extremes Tauwetter mit sich, so dass die Eispiste durch die Dünen am Morgen bereits der Vergangenheit angehörte. Die Windrichtung und -stärke bot nur wenig Optionen an Surfspots und auch diese wurden extrem schöngeredet. Aber wir waren eben auch zum Surfen hier, deswegen machten wir uns zeitig auf die Spotcheckerrunde. Das Schöngeredete wurde wieder schnell der Realität angeglichen als wir den Blick auf die tosende Nordsee warfen. Extrem hohe Wellen mit einer Brechungszone, die ich dort noch nie soweit draußen gesehen hatte motivierten nicht gerade in die 6°C kalte See zu springen. Schaumkronen so weit man blicken konnte. Beeindruckend. Genauso wie der Anblick der Mole die regelmäßig von den dicken Sets überrollt wurde.
Extrem viel Glück hatten wir, als wir einen Spot aufsuchten, der für seine langen Fußmärsche ans Wasser berüchtigt ist, und dort die Schranke, die normalerweise die Anfahrt versperrt, weit offen stand. Leider (oder besser "Natürlich") lief dieser Spot und weitere die wir bei der Checkerunde begutachteten, nicht zufriedenstellend. Wie man eigentlich erwarten hätte können beendeten wir den Tag schließlich ohne Surf. Da es zu dieser Jahreszeit bereits extrem früh dunkel wird machten wir es uns in unserer Hütte gemütlich. Surfflicks wurden eingeworfen, Kicker gespielt, das Schwimmbad und die Sauna genutzt.
Timo kochte extrem leckere Spaghetti Bolognese und danach wurde zur "Dienstbesprechung" gerufen. Diesen Abend wurden wir alle nicht "extrem alt" und gingen früh zu Bett, denn die Vorhersagen versprachen für den Sonntag extrem gute Wellen aus Nordwest, gepaart mit einer Periode von für die Nordsee außergewöhnlichen 10 Sekunden und einer Offshorebrise aus Nordost. Sonnenschein sollte die Forecast perfektionieren.
Extrem 5: Der perfekte Nordsurfsonntag
Sehr früh, um 6.00 Uhr klingelten unsere Wecker. Das Haus musste saubergemacht, die Autos gepackt und ca. eine Stunde zum gewählten Spot gefahren werden. Pünktlich machte sich unser 5 Busse umfassender Mini-Convoi auf den Weg, nicht ohne vorher dem lokalen Bäcker einen Besuch abzustatten und ein paar extrem leckerer Boller für die Fahrt mitzunehmen. Am Spot standen schon einige Busse. Extrem viel bekannte Gesichter, die teilweise nur für den einen Tag die weite Anfahrt auf sich genommen hatten. Alles extrem stoked! "Kein Wunder!", dachte ich mir als ich die Wellen erblickte. Dicke offshore Klopfer peelten sauber zumeist als Rights an den Strand.
Die Morgensonne gab ihr Bestes und hätte man nicht draußen in der Kälte gestanden, hätte man meinen können an einem richtig guten Herbsttag an Frankreichs Atlantikküste zu sein. Mir reichte der Anblick! Ich zog es jetzt vor mich schnell wasserklar zu machen, um die Wellen aus nächster Nähe zu erfahren.
Hier sei noch einmal den Erfindern der Standheizung und Winterneos gedankt, ohne die solche Surftrips im Winter extrem ungemütlich bzw. unmöglich wären.
Das Wasser fühlte sich im Gegensatz zur Lufttemperatur recht muggelich an. Es kostete mich jedoch einige Wellen, bis ich mich an den Spot gewöhnt hatte. Den Beginn der Session kann ich nicht besser beschreiben als Tim, deswegen möchte ich ihn hier zitieren: "1a++ mit Sahnehäubchen, Schokosträusel, Trüffel und Blattgold oben drauf.
So habe ich die Nordsee lange nicht mehr erlebt. (Quelle: surfatoll.de)" Bis irgendwann eine Nord-Süd-Strömung einsetzte, die einem extrem gutes Durchhaltevermögen beim Paddeln abverlangte. Aus diesem Grund habe ich den Tag "nur" mit einer 1- bewertet. 3,5 Stunden später war ich dann extrem durch und wurde mehr von Wellen gewaschen als das ich sie surfte. Nach einer "Ehrenrunde" verließ ich ausgekühlt und platt aber extrem glücklich das Wasser, um mich im warmen Bus bei einem leckeren Glühwein aufzuwärmen.
Gegen 14.00-14.30 Uhr musste man sich entscheiden, ob man noch einmal für einen zweiten Surf ins Wasser gehen wollte. Ich entschied mich, weil immer noch ein wenig durchgefrohren dagegen. Timo und Tom machten sich auf dem Heimweg, nicht ohne dabei noch weitere Spots abzuklappern. Maik und Christoph hatten Spaß mit ihren Kameras. Nur Jens entschied sich noch einmal für eine zweite Session. Damit lag er wohl extrem richtig, wie ihr seinem Blog entnehmen könnt.
Alles so extrem??? Vielleicht nicht ganz aber auf jeden Fall war es ein wahnsinnig schönes Wochenende mit einem phantastischem Surf am Sonnntag!!!
Nicht nur wegen solcher perfekten Tage liebe ich, wie Jens den Surf, die Stimmung, die Wellen im Norden und bin stoked ein Teil davon zu sein! Auch Alltägliches wird gerne genommen!!!
Börni
- boerni's blog
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What a beauty!
AX on Mi, 12/22/2010 - 10:54Herrlich...
coldwaves on Mo, 12/20/2010 - 10:17....ein nettes Wochenende mit highs and lows... extrem eben!