Während Börni und Tim sich an der Südküste in die Fluten stürzten machten sich die Vier vom Möchtegern Van auf den Weg an die Nordküste. Der anvisierte Spot sollte zwar erst bei High Tide funktionieren, aber man weiß ja nie. Der Weg dahin ist Luftlinie ein Katzensprung aber über die sogenannten Straßen eine kleine Odysee. Natürlich waren die besseren Dschungelpfade wieder sau eng, kurvig und hin und wieder überflutet. Verkehr war um diese Jahreszeit zum Glück marginal – im Sommer muss das der Horror sein – und so blieben uns längere Rückwärtsfahren bis zur nächsten Ausweichstelle erspart.
Am Parkplatz vor einer dieser bizarren Holiday Home Siedlungen war dann Schluss. In der Annahme, dass hinter der Düne am Parkplatz gleich die See sein müsste, machten wir uns auf den Weg, stellten aber bald fest, dass der Weg zum Spotcheck hier in eine längere Wandertour ausarten würde. Hinter jeder erklommenen Düne tat sich eine nächste, noch höhere auf. Irgendwann fanden wir dann den richtigen Weg zum spotcheck und stellten fest: hat Potenzial, läuft aber noch nicht wirklich. Also machten wir uns wieder auf den Weg an die Südküste. Vielleicht würde mit dem höheren Wasserstand ja dort nun etwas mehr gehen.
Als erstes liefen wir wieder Port Eynon an. Börni und Tim waren noch auf dem Wasser und schienen Spaß zu haben. Am meisten Spaß hatten allerdings wohl die Stehsegler, die ein Stück weiter östlich den kräftigen Sideshore Wind zum Wellenshreddern nutzten. Wir wollten weniger Wind und düsten weiter Richtung der anderen Bucht mit der besseren Abdeckung.
Die Bucht lag dann tatsächlich völlig windgeschützt im strahlenden Sonnenschein, allerdings auch mit völlig flachem Ozean. Der höhere Wasserstand hatte gar nichts gebracht, am Sandstrand brachen ein paar hüfthohe Closeouts und über dem Riff, das heute Morgen so vielversprechend aussah, brach gar nichts mehr. Also wieder weiter, zurück zu Börni und Tim´s Strand. Wieder auf die Dünen gekraxelt sahen wir, wie die beiden gerade das Wasser verließen. Das Wasser war hier nun zu hoch und die netten Rechten am Point waren verschwunden.
Langsam waren wir genervt und so bretterten wir nun ungeduldig zurück an die Nordküste. An einer der wenigen Stellen ohne Funkloch gaben wir Börni und Tim noch unseren Plan durch. Kurz vor dem Ziel mussten wir noch einen Jogger von der Straße verscheuchen – auch hierfür war eine Ausweichstelle erforderlich, denn für Van und Jogger war der Weg nicht breit genug – bevor wir endlich wieder am Parkplatz waren. Gecheckt wurde nun nicht mehr, stattdessen zwängten sich alle schnellstmöglich in die Neos, wachsten die Bretter und machten sich auf den Weg.
An der Steilküste dann eine erste Erleichterung. Das Wasser stand nun hoch genug, Swell kam in die Bucht und in der Abdeckung der Felsnase war nun kein feuchter Sandstrand mehr sondern eine ganz nett aussehende Linke ohne Wind. Da Börni und Tim die größten Planken aus unserem Quiver in Beschlag genommen hatten, paddelten wir alle vier mit den Kurzen raus. Die passten dann tatsächlich, denn eine Weile lang liefen ganz nette Wellen mit ausreichend Druck rein. Allerdings nicht allzu lange, denn mit steigendem Wasserstand wurde es schwabbelig mit einer Tendenz zu breiten Weißwasserwälzchen.
Nun denn, eine halbe Stunde war das ganz gut, aber letztlich passte unser Timing nicht. Hätten wir nicht noch die zusätzliche Spotchecker Runde gedreht, hätten wir länger Spaß gehabt. Als erstes verabschiedete sich der Rücken geplagte Tripmaster und kam gerade noch rechtzeitig wieder am Parkplatz an, um den inzwischen auch eingetroffenen immer noch Wellen hungrigen Tim und Börni den Weg zu weisen.
Den hätten sie sich aber mehr oder weniger sparen können, denn kurz danach trudelten sie zusammen mit dem Rest der Crew wieder am Parkplatz ein. Game over für heute.
Es blieb dann gerade noch Zeit für einen hübschen Sonnenuntergang am „Homespot“ an der Klippe. Danach wurde vereinzelt geduscht und vor allem schnellstmöglich der Weg zum Pub eingeschlagen.
Viel Zeit hatten wir auch hier nicht, denn am folgenden Tag würden wir spätestens gegen Mittag abreisen müssen und für den Morgen war noch Swell mit zunehmendem Wind, anfangs offshore und später auf Onshore drehend angesagt. So bestellten wir den Gerstensaft immer gleich in größeren Mengen und natürlich in ganzen Pints.
So fing der Tag an.
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Der Weg war...
coldwaves on Mi, 01/20/2016 - 10:07...das Ziel und wenn es Abends nur der Pub war ;-) Der surf war schon nicht schlecht, uncrowded und SUPfree.