Im Auge des Sturms – der Sonntag
Sonntagmorgen gegen 6 sind wir aus dem Bus gekrochen. Vor der Nase hatten wir den vielleicht besten Surf in Dänemark seit 10 Jahren. In all der Zeit habe ich noch nie so saubere Wellen – es war super glassy – in solch perfekter Form gesehen. Könnte ich surfen wie KS hätte ich an der Kante die Session meines Lebens gehabt.
So fing ich mir ein paar Wipeouts ein und musste feststellen, dass das süße Biest an meiner Kante zu hart und schnell saugte. Zumindest ich war damit überfordert. Etwas weiter links war die größere Schwester der Kleinen zu Gange. Nicht ganz so schnell und lang, aber auch perfekt geformt und immer noch mit ordentlich Wucht.
Gegen Mittag wurde es immer noch nicht wirklich schlechter, aber wir mussten alle mehr oder weniger eingestehen, dass uns die beiden Hübschen überforderten. Deshalb machten wir uns auf den Weg, Timo und Jens gen Süden und ich den Norden. Auf dem Weg merkte ich dann doch deutlich, dass ich die letzten 24 Stunden viel zu wenig Nahrung zu mir genommen hatte. Zum Glück entdeckte ich in Vestervig das Schild „Spar Aben alle dagn, 10 bis 22 timer“. Meine Rettung. Mit größter Beherrschung kaufte ich nicht gleich den ganzen Laden leer, schob mir draußen zwei schnell belegte Brötchen und ein paar Kekse rein und machte mich wieder auf den Weg.
Der Parkplatz am Bunkers war ziemlich voll, was mir Hoffnung gab, dass auch hier gute Wellen rein rollen würden. Und tatsächlich zeigte ein erster Blick über die Dünen saubere, wenn auch etwas kleinere Wellen mit etwas Schulter, die gut machbar aussahen. Auf Grund der recht vielen Longboarder und SUP-ler draußen (am Muschelriff in der Ferne konnte ich gar eine ganze Flottille von stehend Paddlern ausmachen), entschied ich mich auch für die lange Planke. Beim Rauspaddeln wunderte ich mich noch etwas über die seltsame Positionierung des Lineups, merkte dann aber schnell, dass das an einer kräftigen nach Nordwesten ziehenden Strömung lag. Auch ich hatte dann draußen Probleme die Position an dem Peak zu halten, an dem die größeren Sets brachen und fand mich regelmäßig auf der linken = suboptimalen Seite des Peaks wieder. Dummerweise hatte ich auch den viel zu warmen 5-3er Anzug an, was mich in Kombination mit ständigem gegen die Strömung anpaddeln ziemlich ins Schwitzen brachte und schnell ordentlich auslaugte.
Wieder am Van meldete sich Timo und berichtete, dass er an der südlichen Mole eine unglaublich gute Session hatte. Er meinte sogar, dass es dort in all den Jahren noch nie so gute Wellen gegeben hätte. Also machte ich mich wieder auf den Weg gen Süden. Unterwegs checkte ich noch schnell Surf City DK. Sah gut aus, war aber eher ein breiter Closeout denn eine super schnelle linke Tube, was da lief.
Als ich dann gegen halb 8 an der Baustelle über die Wackersteine lugte, sah das echt ganz nett aus, war aber ein kleines bisschen zu windig. Allerdings nicht gut genug, als dass ich mich in meiner Erschöpfung noch mal in den Anzug zwängen wollte. Ich lief dann noch Mal im Hafen rum und wollte früh ins Bett, um mit Glück Montag früh noch eine schöne Morgensession abzugreifen, bevor es zurück nach Hamburg ging.
Zurück von meinem Spaziergang – es muss gegen halb 10 gewesen sein, musste ich natürlich doch noch mal über die Düne schauen. Der Wind war nun wieder fast ganz eingeschlafen und die Wellen da draußen sahen WIRKLICH nett aus. Zu spät. Ich schaute dem zusammen mit einer Menge anderer Ausgesurfter noch eine Zeitlang von der Düne aus an und kroch dann ins Bett.
Montag früh war es dann grau, der Onshore war relativ stark, ich machte mich auf den Weg zur Arbeit. Fiel mir relativ leicht nach dem Wochenende….
Es gibt natürlich auch noch ein paar Bilder. Um den ein oder anderen Leser nicht überzustrapazieren hab ich die in zwei Gallerien aufgeteilt. Gibt einmal eine Best Off Gallerie und für die ganz gierigen eine ellenlange (sind viele Sequenzen dabei) Bildergallerie.
Zum Sammelthread zu dem Wochenende geht´s hier.
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sehr geil geschrieben..
eddie on Fr, 08/12/2011 - 16:28