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Der Befehl an die Admins für das lange Himmelfahrtswochenende war klar: ab nach Dänemark, möglichst viele Wellen surfen, grillen und chillen. Leider klappte der Uhrenabgleich nicht so ganz, so dass wir uns mal trafen, dann wieder verloren, und dann doch wieder trafen. So hat jeder seine eigene Story zu erzählen und damit das nicht so mühsam wird, sich durch mehrere Geschichten gleichzeitig zu arbeiten, haben wir das hier mal zusammengefasst.

Mittwoch 16.05.07:

Börnis Diary:

Nach der Arbeit gab es noch viel zu erledigen. Vorräte fürs Wochenende einkaufen, Kamerastuff vorbereiten, Boards, Klamotten und diverse andere Dinge ins Auto packen und außerdem noch meine Schlafbox fertigbasteln, wobei handwerkliche Angelegenheiten ja nicht so mein Ding sind. Hat aber letztendlich alles ganz gut geklappt.
Um 19.15 Uhr machte ich mich dann voller Vorfreude auf den Weg gen Norden. Da ich den ganzen Tag noch nicht viel gegessen hatte, legte ich beim ersten Mc Do einen Pitstop ein. Jetzt aber Vollgas! Dauerregen setzte ein.
Keine 10 Minuten später Stau. Arrrgh!!! Logo! Himmelfahrt liegt an. Ganz Deutschland machte sich auf die Beine. Im Radio Staumeldungen überall. Meiner war nur einer von vielen. Aber bestimmt einer der heftigeren. Was lamentiere ich hier eigentlich? Tim war doch aus Bayern in den Norden unterwegs. Was der wohl gerade so durchmachte? Gleich mal anrufen. Tim sagte mir, dass er gerade auf dem Rastplatz "Harburger Berge" stand und ein bis zwei Stunden ein Nickerchen einlegen wollte. Er überlegte es sich dann aber doch anders und befand sich letztenlich circa 1 Kilometer vor mir im "Superstau". Nach 2,5 Stunden hatte ich endlich diese Hürde überwunden. Jetzt war schon kurz nach Zehn. Late Evening Surf konnte man vergessen. Hatte ich aber auch vorher nicht mit gerechnet. Trotzdem Vollgas, denn irgendwann wollte ich endlich ankommen. Um 02.00 Uhr in der Nacht bin ich schließlich am Spot angekommen. Der Parkplatz war noch ein wenig voller als erwartet. Tim musste sich ein bisschen mehr beeilt haben, denn er lag schon in der Waagerechten. Ich gönnte mir ein "Gute-Nacht-Bier" und legte mich in Vorfreude auf die nächsten Tage aufs Ohr. Draußen hörte ich den kräftigen Nordwestwind, der laut Prognose am Donnerstag abnehmen, am Freitag auf Süd und am Samstag auf Südwest drehen und wieder zunehmen sollte.

 

Donnerstag 17.05.2007:

Börnis Diary:

So gegen 7.30 Uhr wurde ich von der Sonne geweckt. Tim war schon wach und war beim CHILLEND-BUS-SPOT-CHECKING. Da der Wind noch zu stark war, entschieden wir uns einen geschützteren Spot aufzusuchen. Dort liefen auch einige Wellen rein, wenn sie auch nicht der Oberhammer waren. Mit dem Longboard ging es allemal, wenn die Wellen auch mehrheitlich wenig Face hatte, konnten wir einige nette Wellen surfen, bis schließlich fast gar nichts mehr ging und wir uns für die letzte Welle entschieden. Anschließend Mittagessen aus der Konserve bei schönem Sonnenschein. Danach machten wir uns auf den Weg zu unserem Ausgangsspot. An dem mittlerweile auch Tom, Timo und Linda angekommen waren. Lange konnte ich nicht ruhig rumsitzen und Kaffeetrinken, da die Wellen bis auf den immer noch vorherrschenden Wind, ganz akzeptabel aussahen. Eh ich mich versah pellte ich meinen nassen Wettie über und paddelte diesmal mit meinem Fish entgegen der kleinen aber feinen Right. Das konnte Tim nicht einach so mit ansehen und sprang kurz nach mir ins Wasser. Nach kurzer Eingewöhnungszeit erwischte ich eine Welle die im Take-Off leicht war, dann aber eine schnelle Section hatte und schließlich auf ganzer Linie dicht machte. Wieder zurückgepaddelt nahm ich den darauffolgenden Set in Angriff. Diesmal surfte ich eine Bottom-Top-Turn-Combo, gab Gas um die schnelle Section zu überwinden und drückte das Brett kurz vor dem Closeout in die Lippe, welche das Board dann Richtung Strand drehte. Ich konnte einige Zeit noch weitere Wellen dieser Art erwischen. Später saßen Tim und ich dann fast eine geschlagene halbe Stunde im Wasser, ohne auch nur irgendetwas brauchbares zu surfen. Ein Grund war wohl der Gezeitenstand, der für den Spot wohl ein wenig zu hoch war. Nachdem wir uns damit abgefunden hatten, machten wir es uns beim Wagen gemütlich. Später wurden wir von Timo eingeladen, ihre Runde zu erweitern. War ein lockerer Spätnachmittag bzw. Abend. Gegen 21.00 Uhr setzten Tom und ich uns mit einem Pilschen an den Strand. Bis Tom plötzlich sagte: "Die Welle läuft wieder, Börni wir gehen rein!" Konnt ich da noch nach dem Konsum diverser Alkoholika nein sagen? Natürlich nicht! Also den kaltnassen Neo übergestreift für die dritte Session an diesem Tag. Die Wellen waren zwar nicht groß aber ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß und Tom glaube ich auch. Nachdem die Sonne untergegangen war ging es ohne große Umwege raus aus dem Wasser und rein ins Bett!
In der Nacht setzte Regen ein und der Wind nahm ordentlich zu und drehte auf SSW.

 

Tom´s diary:

mal wieder sehr spät losgekommen, dafür waren die Straßen dann leer und nach knapp 31/2 Stunden Fahrt kam ich gegen 3 Uhr morgens in Hvide an. Timo und Linda waren schon da und schliefen den Schlaf der Gerechten. Morgens wa ich dann trotzdem vor ihnen raus und ein kurzer Blick über die Düne veranlasste mich, erst mal ruhig einen Kafee zu mir zu nehmen (nicht, dass ich das nicht sowieso gemacht hätte....). Sonne, schöner Nordwind, kleine Wellen, perfekt zum Windsurfen. Dann wurde es wie erwartet sehr schnell voll und beide Parkplätze waren belegt. Zeit, die Herde zu verlassen und nach Norden weiter zu ziehen.

Dort war´s zwar auch nicht leer und die Wellen waren auch nicht besser, aber um das Brett nass zu machen reichte es. Außerdem ist dieser Platz einer der ganz wenigen Orte, an denen man in Dänemark als Surfer ausdrücklich willkommen ist. Dies wurde uns vom örtlichen Deichwart bestätigt, der abends kurz vorbeikam und einen kleinen Schnack mit uns hielt. Er erklärte, wie sehr er sich freut, dass hier endlich mal etwas Leben an seinen Strandabschnitt kommt - inzwischen parkten hier rund 20 Surfervehikel, darunter Llars mit seinem comouflage Krankenwagen und 4 Mädls im Schlepptau - und dass die Anwesenheit der Surfer verhindern würde, dass lokale Hohlköppe angetrunken in den Toilettenanlagen randalieren würden. Dann erklärte er uns noch, dass der himmel und die See für alle frei und umsonst wären und verabschiedete sich mit einem Lächeln. Leute, tut alles notwendige, dass das hier so entspannt bleibt!!diary_01b.JPG

Abends wurde dann einer der Tagesbefehle erfüllt und der Grill angeheizt. Grillmaster Timo hatte das perfekt im Griff und gesättigt mit lecker Würstchen und Bio(!)fleisch sowie ein paar Bier fühlte sich mein ausgelutschter Körper plötzlich wieder recht fit an und ich konnte Börni noch für eine spätabendliche Longboardsession überreden. Nichts gewaltiges, aber gut zum Verdauen und Alkoholpegel abbauen. Danach schlief ich sehr gut.


Jens Logbuch - Dem Swell auf den Fersen:

Nachdem die Vorhersage für Donnerstag gegenüber den anderen Tagen nicht so berauschend aussah entschied ich mich den Tag noch zu Hause zu bleiben und mich Hausarbeiten zu widmen. Als ich dann Mittags mal auf die Vorhersagekarten schaue sieht es so aus als ob die Jungs vielleicht doch schon Spass auf dem Wasser haben. Aber nicht so schlimm, die nächsten Tage sollte ja noch so einiges gehen.

 

Freitag 18.05.2007:

Börnis Diary:

Das Wetter war immer noch bescheiden und für den Spot gänzlich ungeeignet. Deswegen machten Tim und ich einen "schlanken Schuh" und zogen weiter. Erster Spotcheck an einem mit Bunkern übersehten Strand mit zig Molen Richtung Norden und Süden. Dazwischen bestimmt einige Spots mit Potential. Entlang der ersten Mole Richtung Süden brach eine saubere kleine Right, die sich nach genauerer Betrachtung als zu klein und zu schnell erwies. Darum galt unser Blick einer Welle, die gerade an Form gewann und nach Tims Erfahrung, wenn sie noch ein wenig größer werden sollte gut laufen müsste. Also warten, da der SW-Swell ja noch am zunehmen war. Im Regen n' heißes Süppchen gekocht und gechillt. Nun kamen auch weitere Surfer und checkten den Spot. Konnten sich jedoch auch nicht überwinden ins Wasser zu gehen. Nachdem einige Zeit verstrichen war und wir uns Surfvids und Bilder aus Frankreich reingezogen hatten gingen wir wieder zum Strand. Nun schien die Welle zu laufen, wurde aber leider durch den Cross-Onshore gepeinigt. Egal, rein in die Neos. Im Line-Up angelang, waren die Wellen um einiges besser und größer als vom Land eingeschätzt und hatten auch nen ordentlichen Wumms. Die Aufnahmen mit meiner Watercam sind wegen der harschen Conditions wohl leider nichts geworden. Regen und grau in grau.
Die Rechte haben wir mit gutem Gewissen nicht bis zum Ende gesurft, denn sonst hätte es uns direkt auf die Nordmole geschmissen und das konnten wir uns verkneifen. Die Linke lief gut durch, auch wenn sie nicht allzuviel Face hatte und man gegen den Wind surfen musste. Das Problematische war das Zurück-in-den-Line-Up-Paddeln. Ordentlich Windchop und eine unarmherzige Strömung machten uns das Leben schwer. Als ich nach der 10 Runde schließlich durch die Umstände K.O. in die Knie gezwungen wurde, kroch ich am Land zürück zum Auto.
Die anderen Surfer machten sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg ins Wasser. Jeden Ride von sich selbst zelebrierten sie mit einem Claim, der es in sich hatte! Ein einfacher "Cowabunga-Ruf" mit Fuzzy Jones Revolverheld Handhaltung war nichts dagegen. Bis sie schließlich durch den heftigen Shorebreak nahe der Nordmole an Land gelangen wollten und dort ordentlich durchgeschüttelt und samt Brett in den Sandboden gerammt wurden.
Die Reise sollte aber für Tim und mich weitergehen. Zu einem der populäreren Breaks im Norden Jütlands an dem wir haufenweise weiterer Suchender erwarteten.
Angekommen und die Dünen überwunden sahen wir vom Semi-Offshore geformte Wellen über den Sandbänken brechen. So ganz konnten diese uns aber nicht überzeugen und nachdem Zwanni diese auch nicht richtig geschmeckt hatten blieben wir halt draußen, sahen den anderen Surfern zu bis uns der Hunger übermannte und wir und eine "mittelgroße" Kingsize Pizza in der örtlichen Pizzaria bestellten und sie auf einem "Secret-Übernachtungs-Spot" aufaßen. Diesen Abend wurden wir nicht alt und legten uns noch vor dem Dunkelwerden aufs Ohr. Samstag sollte ja Einiges verheißen. Da wollte man fit wie ein Turnschuh in den Tag starten. 

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Tom´s diary:

Nachts musste ich dann mal kurz das Bier loswerden. Dabei stellte ich fest, dass es angefangen hatte zu regnen. Der Wind hatte wie vorhergesagt gedreht. Sehr gut dacht ich mir, da kann ich dann ja ausschlafen. etwas sehr viel später nach einem sehr ausgiebigen Frühstück machten wir uns als letzte auf den Weg Wellen zu suchen. Es regnete immer noch kräftig. An einer Reihe von Molen checkten wir verschiedene Spots. Bei einem war Lars Tarnfahrzeug deutlich sichtbar (falsche Farbe für dänische Sanddünen) und an einem anderen waren Börni und Tim auf ihren langen Planken draußen. An beiden Spots überzeugten uns die Wllen aber nicht wirklich, so dass wir uns für eine Seefahrt entschieden. diary_02b.JPG

Der nach einem Porno Star benannte Secret Spot, den wir dann ansteuerten, war so secret nicht mehr. Gut 15 Kiter, 20 Windsurfer und alles in allem rund 15 Surfer tummelten sich im lineup. Die Lust stank nach Fisch, was notwendig ist, damit dieser Spot funktioniert, und recht ordentlicher Swell bog herein. Surfbar war allerdings nur eine shorebreak Welle weiter rechts, die aber von ein paar shortboardern ordentlich hergenomen wurde. Standouts waren Lars und Olaf, aber auch ein paar Mädls standen ihre Frau.

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Allerdings war der sideoffshore Wind doch recht kräftig, so dass die Windsurfer deutlich mehr von den Bedingungen hatten. Und da die Kiteboarder zumindest in Dänemark ja jetzt zu den richtigen Brettern greifen hatten die auch gut Spaß. Ich hatte keine Lust Hindernis für die Herrschaften mit Segel oder Kite zu spielen. Und um meinen Windsurfstuff vor zu schleppen fehlte mir nach der Grillaktion gestern irgendwie die Kraft. Also zog ich zusammen mit Timo und Linda weiter nach Norden.

Dort ließ ich dann in mittelmäßige Bedingungen mein 7 3`er zu Wasser und staubte ein paar Wellen ab. Nichts weltbewegendes, aber wenigstens nass geworden. ich zog dann nochmal los, in der hoffnung noch ein paar brauchbare Bilder schießen zu können. Als ich dann gegen 9 uhr äußerst hungrig und mit großer Vorfreude auf die geplante Nudelkochsession zurück zum Bus kam, musste ich feststellen, dass meine dinner buddies bereits dem Hungerast erlegen waren und alles weg gefuttert hatten. Ich brauchte also einen Plan B und machte mich auf den Weg, eine der lokalen Pizzerien aufzusuchen. Vor der tür verließ mich aber die Lust und ich entsann mich Philo´s Einladung, doch abends beim Feriehuse vorbei zu schauen. Das tat ich und wurde - strike! - auch gleich eingeladen mit zu essen. Schöne Bratwürste, Salat und ein Bierchen bei Serge, Nikki und Philo (nur Nikkis Tiramisu vermisste ich) und ein ausgiebiges Pläuschen führten zu großem Wohlbefinden. Thanks buddies!!!

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Jens going rightJens Logbuch - Dem Swell auf den Fersen:

Mein Plan ist, so los zu fahren dass ich zusammen mit dem neuen Südwest-Swell am Spot eintreffen werde. Erstes Ziel sollte ein netter uncrowded Spot an der dänischen Küste sein, nennen wir ihn mal 'Danish VVF'. Die Anfahrt läuft entspannt ohne Staus, der grosse Anreiseverkehr ist durch. Nach einer ersten Session will ich dann eigentlich weiterziehen um mich mit den anderen Syndikatlern zu treffen, doch daraus wird nichts. Die Wellen laufen wieder sehr gut hier, eine etwa kopfhohe steile Left und ab und zu auch mal 'ne Right muss ich mir nur mit 2 weiteren Surfern teilen. "Never leave a good wave" denke ich mir und bleibe doch noch für die Sunset-Session die in Dänemark mal locker bis 22:30 gehen kann. Diesmal ein paar mehr Leute im Wasser, so etwa 5, ein Kollege aus Windsurf-Zeiten mit seinen 2 Kumpels kommt noch dazu später dazu. Nach der Session wird noch ein wenig gegessen, geplaudert und Wein getrunken. Ein entspannter Ausklang des ersten Tages

 

Samstag 19.05.2007:

Börnis Diary:

Der Tag!!! Von wegen!!! Das Wetter war zwar wieder besser, doch die Wellen ließen auf sich warten. Kein Grund für mich weiter auf dem Trockenen zu verbleiben. Morgensurf mit meinem Fish, wobei das Longie vielleicht die bessere Wahl gewesen wäre... Trotzdem hatte ich in den kleinen Lefts meinen Spaß. Zum Mittagessen ging es raus. Anschließend noch ein Swellcheck. Viel verändert hatte sich nicht, deswegen las ich ein bisschen in diversen Surfmags, animierte mich mit Bildern von perfekten Wellen und legte mich für
eine Weile aufs Ohr. 17.00 Uhr Zeit, um sich die aktuelle Wellenentwicklung von vor Ort zu betrachten. Und was nahm mein noch im Halbschlaf befindlicher Körper wahr. Linien, definitiv größer als zuvor. Der prognostizierte Swell war endlich da! Rock'n Roll und hinein ins Wellenbad. Jetzt war alles im Wasser, was sich zuvor auf den Parkplätzen am Spot tummelte.
Schöne Setwellen liefen rein. Der Wind war leicht eingeschafen. Jedoch fand ich es nicht einfach eine von den Dingern zu erwischen. Zu voll! Nicht mein Ding... Longboarder saßen draußen und schnappten sich die Wellen so früh sie konnten und die Shortboarder lagen davor in der Nähe des Shorebreaks. Pressure! Letztlich konnte ich zwei gute Wellen verzeichnen. Auf die musste ich aber auch lange warten. Aus diesem Grund entschloss ich mich nach meiner zweiten Welle, der Left an der langen Mole einen Besuch abzustatten. Dort traf ich gerade mal auf 5 Surfer. Unter ihnen Tim und Zwanni. Wir hatten die nächste Zeit super viel Spaß. Die Welle ließ sich gut mit dem Longie surfen. Gemacht für Cross-Steps zur Nose und lockeres entlangcruisen am Wellenface. Rauspaddeln und auf den nächsten Set warten. Tim segnete nach einer letzten Welle da Zeitige. Wir wollten ihn noch für eine Fortsetzung der Session anspornen. Ohne Erfolg. Weiter ging es wie zuvor, bis Zwanni den Vorschlag machte weiter in die Bucht zu paddeln, wo jetzt die Wellen nahezu ungesurft reinliefen. Die Wellen,vom leichten Offshore geformt, waren dort immer noch erste Sahne. Die Erste in die ich reinzog lief locker an, wurde aber in Nullkommanichts, kopfhoch, ziemlich schnell sowie steil und brach geradewegs in Richtung kurze Mole. Der Blick ins Wellental lud nicht mehr zum Weiterfahren ein. Closeout mit 'nem Faceplant into Sandbank wäre die Alternative gewesen. Notbremse!!! Durchs Wellenface hindurchgetaucht. Bemerkt, dass ich mich schon ziemlich nah bei der kleinen Mole befand. Ups! Glücklicherweise lies der nächste Set auf sich warten, so dass ich ohne Probleme zurück in den Line-Up gelangen konnte. Da meine Kräfte schon lange auf Reserve liefen, entschied ich mich meine allerletzte Welle für den Tag zu nehmen. Eine Entscheidung, die mir Aufgrund der Wellenqualität nicht leicht fiel. Besser mit einer guten Welle abzuschließen als mit gar keiner. Hier kam sie auch schon meine Abschlusswelle. Ein steiler Drop gab mir eine gute Ausgangsgeschwindigkeit, die ich im weiteren Verlauf der Welle auch halten konnte. Genug Platz auf dem schulterhohen Face ermöglichten mir ein paar nette Turns zu setzen und die Welle schließlich auf den Knien bis zum Strand abzusurfen. Ein würdiger Abschluss. Es war ca. 23.15 Uhr und ich war nach dem mehrstündigen Surf so was von knocked out, aber total stoked! Nach einem Bierchen auf die Session stieg ich in meine Koje. Für den nächsten Morgen wurde nachlaufender Swell bei einem lauen Windchen vorhergesagt.

Tom´s diary:

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Samstag morgen schien die Sonne aus einem strahlend blauen Himmel. Hatte ich nicht erwartet. Die Windvorhersage hatte Süd-Südwest angekündigt, und das bedeutet normalerweise grauen Himmel und Regen. Ein schneller Check zeigte, dass der Wind tatsächlich aus der angekündigten Richtung kam. Auch ein bisschen Swell war da, aber der wurde vom starken Wind mächtig zerblasen.

Kaum jemand hatte Lust auf diese mäßigen Surf Bedingungen. Nur Philo und Nikki waren gierig genug, da raus zu gehen und hatten ein paar kleinere Wellen, die aber schnell dicht machten. 

Als sich die Situation gegen Mittag immer noch nicht geändert hatte - nur der sideoffshore Wind war stärker geworden - besann ich mich meines Windsurfmaterials und legte eine Windsurfsession ein. Böiger, aber kräftiger sideoffshore Wind und die ein oder andere brauchbare Welle brachten Spaß und ich sah mich mal wieder bestätigt, dass es äußerst hilfreich ist, in Dänemark auch ein paar Segel im Gepäck zu haben.

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Irgendwann wurde es mir dann aber zuviel, ständig um die im lineup herumliegenden Surfer herumzukurven - die Zahl der Verzweifelten nahm stetig zu - und ich ließ es sein. Mit einem Grinsen im sonnenverbrannten Gesicht schleppte ich meinen Windsurfstuff mühsam über die Dünen zurück zum Grasparker. Dort verbreitete unser Wetterfrosch Tim hoffnungsvolle Nachrichten über ein Zunehmen des Swells und Abnehmen des Windes gegen Abend. So richtig geglaubt hat ihm das keiner. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Ich zog dann erst mal los um noch ein paar andere Spots zu checken. Obwohl ich diese Nacht noch zurück nach Hamburg musste, bog ich gegen 18 Uhr noch mal in den Grasparker ein. Mehr um mich von meinen Buddies zu verabschieden, aber schon auch wegen Tim´s Orakel. Sicherheitshalber nahm ich dann mal meine Kamera mit auf den Marsch über die Dünen. Und dann sah ihc das Wunder. Der Swell hatte tatsächlich kräftig zugenommen und innerhalb einer knappen halben Stunde schlief der Wind fast komplett ein.

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 Danach spielten sich unglaubliche Szenen ab. Heerscharen von Surfern marschierten eilig Richtung Strand, während draußen super saubere 2 - 3m Wellen reinliefen. An der Mole lief ein break für die longboarder. Die Stummelmole bot rechte und linke sucky waves. Gleich daneben lief eine ebenso sucky linke, die hin und weder offen blieb und richtig lange rides möglich machte. Und noch weiter nördlich brachen viele peaks mit soliden Wellen. An den Molen war es unerträglich voll aber ein paar standouts lieerten eine erstklassige performance. Zu denen zähle ich übrigens ausdrücklich nicht den Knödel, der mitten in den Crowds fin first takeoffs versuchte, ohne sie auch nur annähernd zu beherrschen und mit seinem Brett eine echte Gefahr für den lineup darstellte.

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Dann war da noch die kleine Crew um Webmaster Jens, die sich den Massen entzog, indem sie sich einfach nordwärts treiben ließ und im Vorbeikommen sich die einzelnen Peaks abgriff. Good show boys!

Als ob die Qualität der Wellen nicht genug des Glücks war, zog die Abendsonne auch noch mal alle Register und legte einen goldenen Schimmer auf die lines. Gegen 22 Uhr war der lineup dann immer noch besetzt und ich beschloss, mich auf den Heimweg zu machen. Auf dem Parkplatz luden mich dann Linda und Timo noch auf eine Portion Nudeln ein. Schmeckte fantastisch, thanks buddies!

Gegen 23 Uhr fuhr ich dann los gen Süden und ärgerte mich ein bisschen, dass ich nun die Session am nächsten Morgen verpassen würde, die sicherlich auch noch gut werde würde.

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Jens Logbuch - Dem Swell auf den Fersen:

Am nächsten Tag früh raus und nochmal den Spot gecheckt. Hmm der Wind kommt etwas mehr onshore und die Wellen sehen nicht mehr so verlockend aus, Zeit um dem Swell weiter in den Norden nach Norre zu folgen. Hier müsste es heute eigentlich ordentlich zur Sache gehen. Als ich um kurz nach 10 schon fast am Ziel bin klingelt das Telefon. Kein gutes Zeichen, wenn der Swell am pumpen ist denk eigentlich keiner ans Telefonieren. Es ist Tom, tatsächlich die Wellen sollen noch klein und der Offshore-Wind sehr stark sein. Ich bekomme noch den Auftrag Brötchen mitzubringen. Die Jungs sitzen noch gechillt auf dem Parkplatz, der Blick über die Düne versetzt mich auch nicht in Hektik, die Wellen sind im Vergleich zu dem was ich gestern hatte Obergrütze. Also keine Hektik erstmal 'nen Schnack mit Tom,Timo und Linda gehalten, Börni treffe ich später auch noch. Die gesammte restliche KI und HH-Crew ist auch am Start inklusive Kind, Hund und Kegel und die zusätzlich noch die ein-mal-im-Jahr-an-Himmelfahrt-zum-surfen-nach-Dänemark-Fahrer. Ich kann mich den ganzen Tag nicht recht motivieren in die kleinen drucklosen Wellen zu gehen. Noch ein erfolgloser Spotcheck in der Umgebung. Ich beschliesse es weiter ruhig angehen zu lassen und setze voll eine ausgiebige Abendsession. "Ab 18 Uhr gehts richtig los" erzähle ich Carsten, selbst nicht ganz überzeugt von dem was ich sage.

Als ich dann um 18 Uhr über die Düne schaue trifft mich fast der Schlag! Der Swell hat sich etwa verdreifacht und dicke 2-2.5 m Sets laufen in die Bucht. Yeeees! Der Lineup füllt sich leider sehr schnell.Auf meiner ersten Welle droppt mir gleich einer rein.jens2.jpg Mit Martin und Roland lasse ich mich weiter nach "Undergrounds" treiben um den Massen zu entfliehen. Ich erwische eine steile Linke, das Biest hat vor dicht zu machen, ich grabbe das Rail und lege alle Kraft in den Bottom Turn, die Finnen sind kurz davor die Führung zu verlieren, irgendwie schaffe ich es aber doch auf das offene Face und kann noch 2-3 langezogene Turns in die Welle ziehen bevor der Ride zu Ende ist. What a ride! Nach einer weiteren Welle lande ich weit in der Inside. Das rauspaddeln dauert, etwa 20 Minuten kämpfe ich gegen das Weiswasser und die dicken Sets. Als ich fast wieder draussen bin sehe ich Roland in eine dicken Welle droppen um danach für kurze Zeit in einer fetten Nordsee-Barrel zu verschwinden und wieder rauszukommen. Yeah man !! Die Strömung hat uns inzwischen weit nach Norden mitgenommen. Die Wellen werden hier wieder chaotischer. Wir beschliessen am Strand zurück zur Stummelmole zu laufen wo die Wellen etwas geordneter laufen, allerdings auch 63 Wellenhungrige ihren Teil abhaben wollen. Auf der ersten Welle droppt mir auch gleich wieder rein. Muss zu meiner Scham gestehen dass ich kurz danach auch jemandem reingedroppt bin ohne es richtig zu merken...Sorry...Obwohl sich meine Arme wie Gummi anfühlen kann ich nicht aufhören, besonders jetzt wo der Lineup langsam leerer wird. Kurz vor 23 Uhr nach einer 3 1/2-stündigen Session verlasse ich mit einem fetten Grinsen das Wasser. Bei Jan im Bus gibts noch lecker Bierchen und Nudeln. Und schon wieder ums selber kochen rumgekommen...


Sonntag 20.05.2007:

Börnis Diary:

Der Wecker klingelte früh. Timo kam schon vom Wellencheck zurück. Die Wellen liefen noch. Es waren auch schon einige auf dem Wasser. Tim trat die Rückreise in Deutschlands Süden an. Ich entschied mich es locker anzugehen. Ging zur kurzen Mole und schoss meine ersten und letzten Bilder von diesem Wochenende. Gerne hätte ich ein paar mehr gemacht. Doch entweder gab es nicht viel zu fotografieren oder ich war selbst im Wasser.
Anschließend machte ich mich auf den Heimweg auf dem ich noch den einen oder anderen Spot checken wollte. Die meisten hatten mit dem Wind zu kämpfen. Beim dritten Spotcheck wurde ich fündig und surfte mit meinem Fish meinen Lieblings Shorebreak. Eine zweistündige Session mit Sonne und hüft-schulterhohen Wellen schloss einen gelungenen Trip ab.
Am darauffolgenden Wochenende sollte es nach Holland gehen. Ich hoffte auf einen schönen Nordswell. Die Vorhersage war aber noch viel zu unsicher.   

Tom´s diary:

Nach schweren Kämpfen gegen die Müdigkeit kam ich gegen 4 Uhr morgens in Hamburg an. Obwohl ich absolut bettreif war, konnte ich es mir nicht verkneifen, noch einmal kurz die Filmaufnahmen von diesen magischen Stunden anzusehen.

Looks pretty good!

jens3.jpgJens Logbuch - Dem Swell auf den Fersen:

Bin schon kurz vor 7 hoch. Kaum Wind, Swell ist noch da. Entäuschend, es sind bereits 5 Leute draussen, am einzigen Peak der vielversprechend aussieht. Es ist anzunehmen das da bald noch viel mehr Leute drin sitzen. Timo kommt auch zum Spotcheck. Hat auch kein Bock auf Crowds. Wir checken die Umgebung. Wir versuchen einen Spot, ist aber nicht wirklich doll. Nach dem Frühstück beschliessen wir weiter auf Spotcheck zu gehen und klappern an der Küste Spot für Spot ab. Alles nicht wirklich doll. Es scheint so als ob Norre doch die beste Wahl gewesen wär. Ich schlage vor "Danish VVF" einen Besuch abzustatten und tatsächlich! Wir finden druckvolle, schulterhohe, glassy Lefts und ab und zu auch ne Right die wir nur zu 2. für uns haben. Kein Lufthauch bewegt sich und alle paar Minuten kommt ein cleanes Set reingerollt. Eine weitere Mega-Session auf dem Haben-Konto. Gestoked gehts nach der Session wieder nach Hause. Bin gespannt ob dieses Wochenende im Laufe des Jahres noch zu toppen ist.