Guten Abend,
erstmal gibt es wieder eine Entschuldignung dafür, dass ich euch so lange habe warten lassen. Aber es gab eh keine interessanten Neuigkeiten am Wochenende, die man nicht auf der ASP Seite hätte nachlesen können, bis auf Marlons verletzungsbedingtes Ausscheiden. Ich habe Marlon am Abend noch vor einer Bar hier getroffen und er erzählte mir, dass es bei einem Turn in der ersten Welle am Samstag furchtbar in seinem Knie krachte, wie bei einem Bänderriss. In der zweiten Welle merkte er dann, dass er sein Bein nicht mehr belasten konnte und kam aus den Wasser. Was wirklich passiert war, wusste er am Samstag Abend noch nicht, aber da er auf zwei Beinen stand, gehe ich nicht davon aus, dass es eine karrierebeendende Verletzung ist.
Ansonsten wurde am Wochenende nur unglaublich viel vom allerfeinsten Surfen am letzen geheimen Spot der Nordküste zum Besten gegeben. Die Wellen waren zwar nur kopfhoch, dafür aber absolut perfekt und man konnte wirklich sehen, wer die besten Surfer waren. Ergebnisse kennt ihr ja selbst. Vor allem die Expression Session war einen Blick wert. Einige Einheimische kämpften gegen einige WCT Surfer darum, wer den besten Trick stehen würde. Und es war wieder einmal Owen Wright, der einen abgefahrenen Air-reverse landete und die 1000€ Trinkgeld mit nach hause nahm.
Runde zwei wurde Sonntag vor über 20.000 Zuschauern an der Nordküste beendet. Da die Bedingungen für Montag ungefähr gleich bleiben sollten, gingen wir alle von einer Runde drei wieder an der Nordküste und voller technischem Surfen aus. Dem Zog der Nebel, der von Stunde zu Stunde immer dichter wurde aber Gott sei Dank einen Strich durch die Rechnung. Denn erst heute am Dienstag kam der neue Swell an und der Surfgott belohnte uns alle für eine Woche des wartens, denn endlich war Supertubos, der eigentliche Eventspot am Feuern.
Über Nacht war der angekündigte Westswell mit voller Kraft eingetroffen. Schon direkt nach Anbruch des neuen Tages warfen sich die ersten Pros zum Freesurfen ins Wasser. Fotos von perfekten glassy Tubes machten auf der ASP Website die Runde um den Globus und erfüllten all die Frühaufsteher, die auf den ersten Call warteten mit Freude. Im Laufe des Vormittags kam aber leider etwas der Südwind auf und erleichterte den übriggeblieben 16 Surfern die eh schon schwierige Wellenauswahl auch nicht gerade. Einige der Wunderbarsten Wipe-outs überhaupt wurden gezeigt. Allen voran Bobby Martinez, der wohl irgendwie unterschätzt hatte, wie schnell eine Supertube sich hochsaugen kann. Ein Wipe-out war dann aber doch nicht so lustig: Owen Wright, der nach einem Late Take-off von der Lippe erschlagen wurde, kam direkt danach taumelnd aus dem Wasser, wurde da von den Lifeguards in Empfang genommen und direkt nach Lissabon ins Krankenhaus gefahren. Niemand wusste Genaues, es sah aber ganz nach einem Trommelfellriss aus. Der Kommentator erklärte, dass der Unfall nicht durch Boardkontakt, sondern nur durch die Kraft der Welle verursacht wude. Ich wünsche Owen, der den Heat trotzdem gewann und der den ganzen Event unglaublich gesurft hatte und alles gute und schnelle Besserung. Laut Gerüchten verordneten die Ärzte sechs Wochen ohne surfen, was den direkten Einzug ins Finale für Mick Fanning bedeuten würde. Bis zum Beginn der neuen WT Saison wird der Junge aber auf jeden fall wieder fit sein und nächstes Jahr dürfen sich auf der Tour alle alteingesessenen warm anziehen.
im Laufe des Tages drehte der Wind dann stündlich ein paar Grad weiter nach Norden und gegen Nachmittag dann auf perfekt Offshore. Es dauerte noch eine Weile, bis sich die Bedingungen richtig Ordneten, aber vor allem in den letzten Heats des Tages zeigte Supertubos, dass es den Namen verdient. Drei perfekte 10 Punkte Wellen wurden gezeigt und im letzten Heat sahnte Mick Fanning einige der dicksten Barrels ab, die wohl je hier gesurft wurden. Die Crowd am Strand tobte förmlich. Auch wenn nur wenige Tausend Leute gekommen waren war die Stimmung abgefahrener als bei jedem andern Surfevent, den ich bisher gesehen hatte. Sobald ein Set am Horizont zu erkennen war startete ein ohrenbetäubendes Pfeiffkonzert, ganz zu Schweigen vom Lärm wenn einer der Pros dann in eine der Monsterbarrels reinzog.
Morgen früh geht es weiter mit dem Halbfinale, das höchtwahrscheinlich nur aus einem Heat bestehen wird direkt gefolgt vom Final. Wir können in den Morgenstunden Supertubos in Perfektion erwarten, mit etwas kleinerem Swell und Offshore Wind werden die Monster Close-outs hoffentlich mehr ausbleiben und die Strömung weniger werden. Also, früh Aufstehen und dann Schule schwänzen lohnt sich.
Gutenachtkuss, euer Sebbo
Bis morgen,
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Also den Contest hätte ich
Da Johnnie on Di, 11/03/2009 - 15:39Micks Barrel sieht aus wie
jens on Mi, 10/28/2009 - 19:03Micks Barrel sieht aus wie der böse Onkel von Teahupoo...hätte das Ganze gerne live gesehen
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sebbo on Mi, 10/28/2009 - 01:17http://surfguidingpeniche.com
und die fotos nicht vergessen! http://www.facebook.com/album.php?aid=10316&id=1832052431&l=e13093687b