Nachdem ich den ersten Blog geschrieben habe, bin ich ein bisschen auf den Geschmack gekommen und ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, dass ich euch jetzt öfters mit meinem Geschreibsel belästige.

Sozius (lat. socius Gefährte, Genosse, Teilnehmer, wohl zu: sequi folgen; weibl. Form Sozia. Plural Sozii/Soziae oder Sozien) bezeichnet.

Auf fast jeder meiner Surfreisen habe ich mindestens einen Sozius oder eine Sozia dabei und ich finde, dass es das wert ist, darüber zu resümieren.

Sehen sie nicht schon furchterregend aus? Immer auf der Suche nach Bier, Zigaretten und einem kostenlosen Frühstück ...

Wer von uns kennt das nicht? Hmm, ich würde so gerne wegfahren, aber alleine? Kommt vielleicht jemand mit? Hier trennt sich schon die Spreu vom Weizen. „Ich würde ja gerne, bekomme aber kein Urlaub“ oder „ich hab kein Geld“ sind die häufigsten Begründungen dafür, dass es mit dem gemeinsamen Surfurlaub nichts wird. Manchmal aber verstecken sich vermutlich auch andere Beweggründe dahinter: „ach nee, die will eh nur surfen“ oder „schon wieder Frankreich, lass uns lieber nach Italien fahren, da gibt’s doch bestimmt auch Wellen.“

Und so kommen wir auch schon zum nächsten Problem bei der Auswahl der Mitreisenden. Ertrage ich es mit dem zwei oder gar drei Wochen in einem Bus? Hat die nicht mal erzählt, dass sie schnarcht? Halte ich es aus, mit jemanden zu fahren, die zwei Wochen nur von Konserven lebt? Will ich wirklich jemanden ans Steuer meines Wagens lassen, der den dritten vom fünften Gang nicht unterscheiden kann?

Also lieber alleine?

Von dem Hund war zum Beispiel nicht die Rede

Nein, dann bin ich doch tolerant und drücke ein Auge zu. Vielleicht hatte ich deswegen bei einigen Urlauben auch so ein verdammt fieses Augenbrennen.

Eine Bindehautentzündung bekam ich zum Beispiel in der Bretagne, als ich vor ein paar Jahren auf der Quiberon Halbinsel mit meinem Bus die Spots checkte. Hinten, im zusammengeklappten Bett, nutzte meine Mitfahrerin die Zeit, um 10:00 Uhr morgens mit sich und einem Sixpack Heineckenbier eine Party zu feiern. Der war es ziemlich egal, wo ich Halt machte. Ist das hier eine Butterfahrt? Ich habe ihr dann noch ein Sixpack gekauft und sie am Campingplatz bei den Dauercampern zurückgelassen.

Augenzucken bekomme ich heute noch, wenn jemand zu mir sagt „ich habe mein eigens Zelt dabei und nur ein bisschen Gepäck.“

Das Zelt dieser Sozia entpuppte sich nämlich als Vorzelt und war ohne Boden. Das „bisschen“ Gepäck enthielt sogar einen Pisseimer. Nicht nur dass ich sie aus Mitleid bei mir im Bus schlafen lassen musste, nein, ich musste ihr ganzes unnützes Gepäck bei mir aufbewahren, weil sie nach zwei Wochen mit dem Zug zurückfuhr. Ich hatte dann noch vier Wochen Ruhe, nur ihr Gepäck erinnerte mich regelmäßig an sie. Den Pisseimer habe ich weggeschmissen.

Das Foto zeigt eine Variante für Leute die keinen Unterboden in ihrem Zelt haben. Schont die Nerven.

Prima war es auch mal, als ich mit Freunden auf Fuerte war. Hatten wir doch ein schwarzes Schaf in unserer Herde. Unser Mitreisender  hat es tatsächlich geschafft, mit 100,00 € zwei Wochen Urlaub zu machen. Mit den Worten „sorry, ich bin gerade etwas blank, aber ich habe nach dem Urlaub einen Messejob,“ versuchte er uns bei Laune zu halten. Ein Wunder, dass wir ihm nicht auch noch den Flug ausgelegt haben.

  lecker Hundehaare im Bett 

Über viele Dinge kann ich ja inzwischen hinwegsehen:

§      Dreckige Schuhe im Bus

§      Mit nassem Neo auf den Sitzen

§      Abba

§      Nägelschneiden am Campingtisch

§      Kaffee wieder aufwärmen und als frischen Kaffee anbieten

§      Warten

§      ....

Das hört sich doch alles verdammt spießig an oder?

Vielleicht sollte ich auch einfach mal morgens ein Six pack Bier trinken?

So kann man sich übrigens bei mir beliebt machen  

Horrido und bis zum nächsten Mal

Franzl

P.S.

Ach übrigens noch mal vielen Dank an alle, mit denen ich schon reisen durfte und die es mit mir ausgehalten haben. 

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