Nach etliche Diskussionen mit Freundinnen, Familienmitgliedern, und nicht zu letzt Ex Freundinnen hat mich der einsichtige Beitrag von Tim Sch…. in der NDR Reportage
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/sportclub/sportclub4377.html dazu bewogen hier mal auf eine Antwort nach der o.g. Frage zu gehen…
Wir alle lieben einen Sport, der für jeden selber einen großen Teil in seinem Leben einnimmt. Für manche ist er gar das Leben. Man investiert Anstrengungen, Geld und viel Zeit für eine Sache, die für sich betrachtet nur den Sinn der persönlichen Erfüllung bietet.
Man surft alleine, den stoke an sich erlebt man selbst, man kann ihn teilen aber jemandem der nicht surft nicht beschreiben. Die Sucht nach mehr lässt nur eine kurze Entzugspause zu, bis man getrieben nach mehr sich wieder auf Suche begibt. Nicht zu vernachlässigen dieses Gefühl der vollkommen Erschöpfung wenn man mit beginnenden Muskelkater abends im Bett liegt, und schläft wie ein Baby. Man verbringt Stunden und schaut Videos, legt sich am Besten das zeitraubende Monster GoPro zu, um die Zeit zwischen den Sessions zu überbrücken, und versucht das Gefühl jedes Turns zu reproduzieren.
Ich für meinen Teil kann mir eine Urlaubsplanung der 30 kostbaren Tage im Jahr zumindest ohne potentiellen Surf nicht vorstellen. Ja, ich reagiere geradezu gereizt, wenn das Thema Städtetrip o.Ä. fällt. Dass dies eine eingeschränkte Familien /Beziehungsfreundlichkeit beinhaltet ist mir auf sachlicher Ebene klar.
Aber ist es vermessen festzustellen, dass Surfen zu meinem Leben gehört, wie für andere eine Sucht, die in gewissen Abständen befriedigt werden muss. Dass ein Kalenderjahr ohne diese Highlights unvollkommen war, und mir (fast) nix anderes dieses Gefühl nach Leben vermitteln kann. Ist es dann vermessen dieses Bedürfnis der persönlichen Erfüllung an oberste Priorität zu setzen für die wenige Zeit im Jahr, die man nur zur Suchtbekämpfung zur Verfügung hat.
Ja, ich denke es ist egoistisch!
Nichtsdestotrotz, ein süchtiger ist auch nicht leicht mit Kompromissen zu überzeugen.
Was denkt Ihr als „Mitbetroffene“, seit ihr auch so Egoisten? Wie lebt es sich als Egoist? Kann man so leben und ja zu welchem Preis…
Gruß Malte
Ach, die Reportage war übrigens schick und hat mich wieder ne halbe stunde gerettet….