Ich gehe mal davon aus, dass diese Schaubilder nicht für surfbare Wellen in unmittelbarer Strandnähe gelten, sondern sich auf das offene und tiefe Wasser ohne irgendwelche Sandbänke oder Riffe darunter beziehen. Quelle und Bedarfträger dieser Bilder ist ja auch die Marine, die mit ihren Schiffen eher selten ein Lineup in Nord- und Ostsee entert. Dennoch kann man die Theorien durchaus fürs bessere Wellenverständnis anwenden.
In diesem Fall ist es halt so, dass die Wellenhöhe am Strand einfach nicht mehr weiter zunimmt, auch wenn die Wellenhöhe auf offener See immer weiter zunimmt. An Spot XY kommen in der Inside deshalb nicht unbedingt höhere Wellen an. Grund dafür ist der Untergrund im Verhältnis zum Wasserstand. Bevor eine Welle an irgendeinem Spot gerade in der Ostsee an der Inside anpaddelbar wird, ist sie im Vorfeld schon diverse Male gebrochen, gekreuzt, refraktiert, reflektiert, ... worden und dadurch in ihrer Größe verringert.
Der Grund, warum z.B. in Timmendorf die Seebrücke kaputt gegangen ist, war damals nicht allein die Wellenhöhe, sondern das Hochwasser. Dieses führte dazu, dass aufgrund der größeren Wassertiefe die Wellen ihre größte Energie erst auf Höhe der Seebrücke entladen konnten, anstatt vorher auf den vorgelagertern Sandbänken.