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[Henk]

Der Fetch ist das eine, das andere ist die Wassertiefe, die Lübecker Bucht ist einfach recht flach, der Wind kann wehen, wie er will, ab einer bestimmten Höhe ist einfach Schluss (Ausnahmen bestätigen die Regel). Damals auf Gotland ... aber da ist das Meer auch ein paar Hundert Meter tief.

[Tim]

Du hast Recht. Die Wellenhöhe ist abhängig von vier Faktoren: Windgeschwindigkeit, Wirkdauer, Wirklänge und Wassertiefe. Ich hab mich mal auf die Suche begeben. Irgendwo im Archiv hatte ich noch ein paar Schaubilder zum Thema Wellen in Abhängigkeit der Wassertiefe.

Beim ersten Bild ist die Wellenhöhe bei konstant gehaltener Wirkdauer und Wirklänge einfach mal über die Wassertiefe aufgetragen worden:



Im Grunde sieht man, dass ab einer Wassertiefe von 50 Metern keine großen Unterschiede mehr in der Wellenhöhe stattfinden.

Beim zweiten Bild...



... sieht man, dass die Wirkung von Wasserwellen nach unten hin Wellenlängenabhängig ist. Bis hin zu einer Wassertiefe, die etwa der halben Wellenlänge entspricht, spürt man die Kraft der Wellen.

Im Umkehrschluss hat flaches Wasser entsprechend Einfluss auf Wellen, indem die Geschwindigkeit reibungsbedingt abnimmt und die Wellen bei gleichbleibender Periode ihre Form verändern. Im Grunde werden sie im flachen Wasser sogar höher und steiler. Voraussetzung ist aber, dass sie im tiefen Wasser entstanden sind. Ist hingegen über die gesamte Wirklänge das Wasser flach, kommt es zwar zu entsprechend großen Perioden, jedoch nicht zu einer hohen Geschwindigkeit. Die Gesamtenergie der Welle ist daher kleiner als wenn sie sich im tiefen Wasser fortpflanzen würde.

Das kann man auch in diesem Bild gut sehen:



Da kann man z.B. sich gut vorstellen, warum vor einem Tsunami das Wasser vor der Küste plötzlich wegläuft.

[Henk]

Profunde Erläuterung! Wirkdauer fällt bei uns auf der Ostsee ja eher weg. Ich erinnere mich an den lustigen Eintrag im Stromrider Guide, wo es heißt, nach zwei Tagen Ostwind gebe es dann auch mal Wellen (für die Verzweifelten).
Wie lange braucht wohl eine Welle, die bei Damp entsteht, bis sie mit Nordwestwind am Schloss ist? Zwei Stunden vielleicht ...

[Tim]

Wirkdauer fällt bei uns auf der Ostsee ja eher weg.

Eigentlich eher nicht...



Mit zunehmender Windgeschwindigkeit bedarf es einer längeren Wirkdauer, um die maximale kennzeichnende Wellenhöhe zu erreichen. Bei Fortdauer des Windes wird diese Höhe aber nicht überschritten. Die 2 Tage sind daher gar nicht so weit hergebracht, nur dass für etwa 30 Knoten nach 2 Tagen halt die maximale Wellenhöhe erreicht ist. Surfen kann man sicherlich vorher auch schon. Nun weiß ich leider nicht, für welche Wirklänge und welche Wassertiefe dieses Schaubild gilt.

Wie lange die Wellen bei nachlassendem Wind vor dem Schloss nachlaufen, weiß Christoph bestimmt am besten, aber ich denke, dass 2 Stunden hinkommt.

[Henk]

Die Erfahrung lehrt, dass man bei aufkommendem Wind ein, zwei Stunden warten muss, bis die Welle läuft, und sie dann auch nicht wirklich größer wird, wenn der Wind nicht weiter zunimmt. Im Sommer war ich drei Tage auf der Sonneninsel und es herrschte Wind mit 18 m/s aus West. Die maximale Größe für den Fetch war schnell da und blieb dann so. Sind natürlich nur gefühlte Werte bei mir.

[Tim]

Ich gehe mal davon aus, dass diese Schaubilder nicht für surfbare Wellen in unmittelbarer Strandnähe gelten, sondern sich auf das offene und tiefe Wasser ohne irgendwelche Sandbänke oder Riffe darunter beziehen. Quelle und Bedarfträger dieser Bilder ist ja auch die Marine, die mit ihren Schiffen eher selten ein Lineup in Nord- und Ostsee entert. Dennoch kann man die Theorien durchaus fürs bessere Wellenverständnis anwenden.

In diesem Fall ist es halt so, dass die Wellenhöhe am Strand einfach nicht mehr weiter zunimmt, auch wenn die Wellenhöhe auf offener See immer weiter zunimmt. An Spot XY kommen in der Inside deshalb nicht unbedingt höhere Wellen an. Grund dafür ist der Untergrund im Verhältnis zum Wasserstand. Bevor eine Welle an irgendeinem Spot gerade in der Ostsee an der Inside anpaddelbar wird, ist sie im Vorfeld schon diverse Male gebrochen, gekreuzt, refraktiert, reflektiert, ... worden und dadurch in ihrer Größe verringert.

Der Grund, warum z.B. in Timmendorf die Seebrücke kaputt gegangen ist, war damals nicht allein die Wellenhöhe, sondern das Hochwasser. Dieses führte dazu, dass aufgrund der größeren Wassertiefe die Wellen ihre größte Energie erst auf Höhe der Seebrücke entladen konnten, anstatt vorher auf den vorgelagertern Sandbänken.

[Christoph]

psssssst, ihr müßt doch nicht immer alles verraten, dadurch wird das level im Wasser auch nicht besser 

[Christoph]

jemand am 24. noch bei ner lütten session dabei?  Fragen kost ja nix.

[Börni]

Mal sehen wann der Wind aufdreht...

[Dschensen]

Aber hallo dabei - ich muss doch mal nach dem Rechten sehen hier und wissen, wie gut ich es in Portugal habe, wenn ich ein paar Tage später wieder abhaue! 

[DERFALK]

das kann durchaus passieren... christoph,dann bringst du aber plätzchen mit, OK?

[olliolliolli]

oh, oh der Wind drehte hier bereits ein wenig auf
als ich die Anmerkung "kleiner Weihnachtssurf" ungeachtet fallen ließ -
also euch viel Spaß dabei und hoffentlich beschert uns das neue Jahr
ein paar mehr Ostseetage als dieses.
Vielleicht geht ja was in DK - hab noch bis zum 09/01 frei

[malte]

vormittags evtl mit timmsen am start ey baltic see u

[k.w.]

denke so gegen 10 am schloss, is n bisgen früh aber muss zeitich weg....

denke das problem aben viele morgen 

[Christoph]

okkidoki, wenn alles glatt geht sieht man sich im Wasser