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Autor Thema: Hollow Wooden Surfboard - Ein Wellenreiter aus dem Baumarkt  (Gelesen 9695 mal)

Arne@TDF

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Beim Surfen im WWW bin ich über dieses Video gestolpert:

http://vimeo.com/50315573

und war von der gute-Laune-Stimmung des Videos infiziert... Fast nebenbei bemerkte ich, was die Jungs im Video vermitteln wollten: Leidenschaft und Kreativität zu verbinden, etwas eigenes herzustellen, sich zu beschäftigen... ja gar sich selbst herauszufordern??!!

Und ich begann mich mit der Materie HWS zu beschäftigen. Hierbei bin ich auf meine Inspirationsquelle:


http://www.tobiasherold.de/

gestoßen. Nach einer Phase der mentalen Orientierung entschloss ich mich dazu, einen Wellenreiter aus Holz zu bauen. Drei Maßgaben sollten dabei für mich bindend sein:

1. kein Hollow Wooden Surfboard-Kit
2. in der Heinwerkstatt
3. ohne größere Investitionen in Werkzeug oder Material

Jemand Bock zu lesen, wie es weitergeht??!
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amoc

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Re: Hollow Wooden Surfboard - Ein Wellenreiter aus dem Baumarkt
« Antwort #1 am: Oktober 31, 2014, 07:25:56 »

unbedingt!! Hau rein Kapelle!!

Arne@TDF

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Re: Hollow Wooden Surfboard - Ein Wellenreiter aus dem Baumarkt
« Antwort #2 am: November 01, 2014, 08:03:00 »

Alles klar  ;D ;D ;D

Somit sondierte ich erstmal die Lage hinsichtlich Techniken, die möglichst wenig besonderen Aufwand bei Werkzeug und Maschinen bedeuteten:

http://www.hollowsurfboards.com/
http://arbosurfboards.blogspot.de/

kamen erst einmal nicht in Frage

da mir weder Plotter noch CNC-Laser-Cutter zur Verfügung stand, ich auch zunächst nicht in Unmengen von Klammern und Zwingen investieren wollte und z. B. die Bauweise bei hollow-Rails zwar gewichtsmäßig das beste Ergebnis erzielen würde, ich aber eigentlich erst einmal auch nur experimentieren wollte... und erst bei einem geglücktem Versuch das Projekt intensivieren wollte.

Auch sollte mit Hinblick auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen die Konstruktionsweise Sinn machen:

http://www.balsabill.com/
http://www.yellowfoot.de/
http://de.kuntiqi.com/

massive oder fast massive und im Prozess gechamberte Boards sind zwar vom technischen Anspruch "fast" identisch mit der Herstellungsweise von konventionellen Foam-Boards und bedürfen ähnlicher Werkzeuge/Geräte, hier scheiterte es jedoch an der Verfügbarkeit von geeignetem Holz in den entsprechenden Dimensionen. Balsakanthölzer.... nahezu unmöglich ;D

Ein vorgefertigtes Kit zu organisieren wäre sicherlich unproblematisch (wenn man wie ich ein Familienmitglied hat, was auf einer transatlantischen Schmuggelroute arbeitet) , aber für mich die geringste Herausforderung, ein Brett nach dem Legoprinzip zusammen zu stecken.

http://www.woodsurfboardsupply.com/
http://www.fyneboatkits.co.uk/kits/surfboards-paddleboards/

Okay, was hatte ich?!

Ein Spielzimmer voll mit Heimwerkerinstrumenten, welche sich bei diversen Bauvorhaben ums Eigenheim angesammelt hatten und während ihres andauernden Dornröschenschlafes auf weitere Verwendung warteten..

als Leistungsempfänger vom Staat (ehrlich gesagt.. kein einseitiges Leistungsverhältnis :-\) viiieeel Tagesfreizeit...

und folgenden Rohstoff:

http://www.bauhaus.info/leimholzplatten/exclusivholz-leimholzplatte-/p/14084273

Zunächst habe ich aus der massiven Leimholzplatte 2200 x 600 x 19 Leisten in der Stärke von 2200 x 100 x 19 hergestellt und diese zu Bindern verleimt. Daraus habe ich später Leisten in der Stärke von 2200 x 38 x 6 hergestellt und diese zu einer Platte von 2200 x 550 x 6 verleimt.





Da mir nicht bekannt war, welchen Grad an Wasserresistenz die ursprüngliche Verleimung der Paulownia-Platte hatte, würde ich das Endprodukt ohnehin noch gegen Wasser schützen müssen. Obwohl Paulownia an sich lediglich mit einer Ölung auskommen würde..

Somit nutzte ich zum Verleimen der Leisten Weißleim D3 (wasserresistent).

Das Resultat war eine schöne, hell gelb und fein gemaserte, ca 1600 Gramm schwere Platte, die erstaunlich stabil war - quasi stäbchenverleimt...

Von den Dimensionen war die Platte ausreichend, um ein vernünftiges Minimal herzustellen. Da ich mich hinsichtlich Shape und Dimensionen noch nicht weiter festgelegt hatte, erstellte ich mir erst einmal einen Rockertable aus einer starken OSB-Platte, Gewindestangen/Muttern/Scheiben und stabilen Latten...

Das sah dann so aus:





Mit dem Rockertable konnte man nahezu jede beliebige Kurve einstellen, die man sich denken kann... bis zu einer Länge von 2500 mm und einer Breite von 600 mm.

In der Zwischenzeit war ich auf die Homepage von

http://www.flamasurf.com/

gestoßen. Die von den Jungs genutzte Cold-Press-Technik erschien mir nach wesentlich weniger Aufwand, als die von z. B. Mark Cruickshank von

http://crookedblanks.com/   

genutzte Technik, welcher längs verlaufende, zwischen massive Nose- und Tailblocks geleimte Leisten nachträglich mittels Oberfräse und Fräsform in den entsprechenden Shape bringt. Zudem blieb ich erst einmal offen, was die Gestaltung der Rails anging, hohl oder massiv...

« Letzte Änderung: November 02, 2014, 10:20:26 von Arne@TDF »
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Arne@TDF

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Re: Hollow Wooden Surfboard - Ein Wellenreiter aus dem Baumarkt
« Antwort #3 am: November 04, 2014, 17:11:35 »

Nun kam der Zeitpunkt, an dem ich mir so einigermaßen über den späteren Shape des Boards im Klaren sein musste, denn ich sägte mir aus einer Paulownia-Leimholzplatte die späteren Rails. Diese sollten massiv werden, der Einfachheit halber..

Dabei ist mir leider ein kleines Heimwerker-Missgeschick passiert... nun ja, besser doch keine frei-Hand-Schnitte mehr  :'(

Jetzt leimte ich die Rails, in welche ich zuvor Ausklinkungen für die Querstege gesägt hatte, mit wasserfestem Leim (D4) auf die Bottom-Platte. Der Leim schäumt leicht auf, was gut dazu geeignet war, kleinere Unebenheiten auszugleichen.

Dann fertigte ich mir aus Resten der Paulownia-Leisten Stege an, die ich in die Ausklinkungen leimte. Hierauf sollte später die Deck-Platte ruhen. Die Stege waren an der Unterseite plan und an der Oberseite dem späteren Verlauf der Deck-Linie nachempfunden.





Die Außenseiten der Rails kippte ich etwas ab, um dem Verlauf der Deckplatte (Dome) entgegen zu kommen, damit die Deckplatte später beim Shapen mehr Futter hat..



Somit stand dann der Shape und die Maße so gut wie fest und ich konnte die Bohrungen für die Finnenplugs platzieren. Beim Paulownia-Holz muss man für Hohlbohrungen einen sehr scharten Forstnerbohrer nehmen.. das langfaserige Holz ist echt ätzend.

Die Abmessungen der Rails im Bereich der Finnen waren so, dass ich die Löcher einfach in die Rails setzen konnte und dort später die Plugs einkleben konnte.



wenn man genau hinschaut, kann man schon weitere Shapedetails erkennen





« Letzte Änderung: November 04, 2014, 17:24:04 von Arne@TDF »
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Arne@TDF

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Re: Hollow Wooden Surfboard - Ein Wellenreiter aus dem Baumarkt
« Antwort #4 am: November 12, 2014, 14:26:47 »



so, nach einiger Wartezeit geht es weiter im Programm...

Einsetzen der Finplugs.. Ich hab mich dazu entschieden Billo-FCS-Plugs einzulaminieren. Ich hab leider kein geeignetes Stück Hartholz gefunden, um mir selber Plugs zu bauen.

Also mit dem Forstnerbohrer acht Löcher gebohrt und mit Epoxid die Plugs vergossen.



Vorher hab ich mir noch kleine Überlaufbarrieren aus Sperrholz gebaut und aufgeleimt, so dass sinnig vergossen werden konnte und es später schön beigeschliffen werden kann.







Sonst sind bei Plugsets immer Schaumstoffringe dabei, in diesem Fall aber nicht... selbst ist der Hobbyist!!

Als nächstes stehen das Fertigen einer Deckplatte an, was wieder mühseliges Leisten schneiden und verleimen bedeutet.. und die Deckplatte vorbereiten.. Entlüftungsventil einsetzen. Da bin ich mir aber noch nicht so sicher, welches... hat da jemand vielleicht einen Tip?
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olaf

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Re: Hollow Wooden Surfboard - Ein Wellenreiter aus dem Baumarkt
« Antwort #5 am: November 27, 2014, 19:08:35 »

erstmal: schönes projekt! arbeiten mit holz macht wir ich finde mehr spass. das resultat ist mir dann aber doch zu schwer und der aufwand um einiges grösser als conventionelle bauweise.

entlüftungsplugs: ich bestelle sie mir, wenn ich welche brauch. der nächste surfshop sollte in der lage sein dir einen bei SSB / Slingshot zu bestellen. die haben FCS.
oder du findest einen ersatz. es braucht ja nur eine passende schraube /flansch verbindung zu sein. das ganze mit nem gummiring. damit dieser nicht zur seite rausquillt eben die flansch ringsherum.
da fällt mir gerade ein auto-ventil ein. oder fahradschlauch aufschneiden und das aussengewinde einkleben. könnte klappen.

ach ja, die anzeichnung der linie von deinen finnen sitzt zur mitte hin verschoben. du könntest etwas probleme beim einbau und ausrichtung der finnen bekommen, da die seitenfinnen zum center hin glatt sind. also sollte deine hilfslinie mit der inneren kannte des plugschlitzes parallel liegen. dort läuft dann auch später die finnen-innenseite

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thore

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Re: Hollow Wooden Surfboard - Ein Wellenreiter aus dem Baumarkt
« Antwort #6 am: Dezember 04, 2014, 19:58:58 »

Mein erster Beitrag hier, uiuiui ich bin ganz aufgeregt. Jahrelang hab ich nur mitgelesen, aber zu diesem Thread musste ich einfach was schreiben!

Habe mir letzten Monat nämlich auch die gleichen Bretter gekauft um ein 8'6'' Baumarktbrett zu basteln. Allerdings "gechambered" weil ich mir das simpler vorgestellt hab. Bin aber bis jetzt noch nicht so weit gekommen, hab nur ein Probestück gemacht um zu sehen was so geht. (sehr leicht und extrem stabil!) Wenns weiter geht mache ich vielleicht mal nen Thread dazu...

Ich bin mir ziemlich sicher das die Bretter D4 verleimt sind, also am "wasserfestesten"!? Hatte eigendlich gehofft die am Ende nur ölen zu müssen. Sonst soll aber auch verdünntes Epoxy gehen.

Ich bleib auf jeden Fall dran!
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